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Häufig gestellte Fragen


Was ist Tarot und was kann es?

    Tarot ist ein Orakelspiel, das in Europa das erste Mal zum Anfang der Renaissance in Erscheinung trat (siehe auch Historisches). Es besteht normalerweise aus 78 Karten, den 22 Großen Arkanen und den 56 Kleinen Arkanen.

    Traditionell wird das Tarot zur Deutung der Zukunft verwendet, in der heutigen Zeit aber immer mehr auch als Hilfsmittel zu Innenschau und Selbsterkenntnis benutzt. Dabei hilft die reiche Symbolwelt der Karten, die ihren Ursprung unter anderem in den Konzepten der Alchemie und der großen esoterischen Schulen des 19. Jahrhunderts, aber auch in Mythen, Fabeln und Sagen hat. Das kollektive Unterbewusstsein hilft allerdings oft auch ohne jedes Hintergrundwissen dabei, die Karten intuitiv richtig zu verstehen.

    Nutzt man das Tarot zur Zukunftsdeutung, ist, vor allem für Anfänger, sehr wichtig, sich immer wieder zu vergegenwärtigen, dass die Bedeutungen der Karten nicht einfach wahr werden, weil sie in einer Kartenlegung gezogen wurden, sondern dass man die eigene Zukunft stets in den eigenen Händen hat. Warnen die Karten also vor Fehlentwicklungen, kann man zeitig gegensteuern, um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen. Weisen die Karten auf eine zukünftige Partnerschaft, sollte man hinaus in die Welt gehen um dem Herzensmenschen zu begegnen und sich nicht zu Hause verstecken, denn dort wird er nicht von alleine auftauchen. Die Tarotkarten fordern also immer eine Aktivität von uns, deswegen sollte man sogenannte negative Karten als Warnung gutheißen und keine Angst vor einem festgefügten Schicksal haben.

Wie kann man das Deuten von Tarotkarten erlernen?

    Tarot ist eine Bildersprache, die gelernt werden kann wie eine Fremdsprache: so, wie man sich beim Sprachenlernen zuerst einzelne Wörter merkt, die man später zu ganzen Sätzen und langen Texten zusammenfügt, so lernt man beim Tarot zuerst die Bedeutung der Symbole einzelner Karte, um sie später mit der Bedeutung anderer Karten zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Hierbei können die historischen oder traditionellen Bedeutungen eines Symbols genauso wichtig sein wie Deutungsvorschläge aus Büchern oder spontane Assoziationen.

    So viele unterschiedliche Lerntypen es gibt, so viele Wege gibt es auch, sich der Bildersprache des Tarot zu nähern. Keinesfalls sollte man Ratgebern Glauben schenken, die ihre Lernmethode als die einzig richtige oder ihre Deutungsvorschläge als die einzig möglichen darstellen! Die folgenden vier Methoden haben sich beim Lernen der Karten aber bei vielen Neueinsteigern bewährt – sie harmonieren auch als Kombination wunderbar untereinander und können mit- und nebeneinander ausprobiert werden:

    1. Lernen nach einem für Anfänger geeigneten Buch: bei vielen Kartendecks ist ein speziell auf das jeweilige Tarotspiel abgestimmtes Begleitbuch erhältlich. Mit Hilfe dieses Buches können die ersten Legemuster ausprobiert und die Bedeutungen der Karten nachgeschlagen werden. Auch das Lernen anhand von Standardwerken wie Hajo Banzhafs „Schlüsselworte zum Tarot“ oder Juliet Sharman-Burkes „Symbole im Tarot“ garantieren einen guten Einstieg. Siehe auch unter Buchtipps .
    2. Ziehen einer Tageskarte: bei dieser Methode zieht man jeden Tag eine einzelne Karte, mit deren vielfältigen Aspekten man sich in den kommenden 24 Stunden vertraut macht und beobachtet, wie die Bedeutungen der Karte im Laufe des Tages im Alltag Gestalt annehmen. Auf diese Weise erarbeitet man sich innerhalb einiger Wochen ein gutes Gespür für eine große Anzahl Karten, ohne sich dabei zu überfordern. Auch hierbei sind die Deutungen aus Büchern sehr hilfreich.
    3. Der intuitive Weg: abseits von allen vorgefertigten Deutungsvorschlägen setzt der intuitive Weg auf die Kommunikation mit dem Unbewussten. Die Bilder und Symbole werden durch Betrachten und freies Assoziieren gedeutet. Für diese Lernmethode ist es wichtig, einen guten Draht zur eigenen Vorstellungswelt, und den eigenen unterbewussten Anteilen und Schatten zu haben, um ein ehrliches Deuten zu ermöglichen. Diese Fähigkeit kann aber auch mit der Zeit trainiert werden und ergänzt sich oft wunderbar mit den unter 1, 2 und 4 beschriebenen Methoden.
    4. Der eigene Tarot-Ordner / das eigene Tarot-Tagebuch: Bei dieser Methode legt man einen eigenen Ordner mit 78 leeren Blättern an, auf die man mit den Namen der 78 Karten des Tarots beschriftet. Dann kann man nach und nach aus allen möglichen Quellen (Büchern, Internet, tarotbegeisterte Bekannte) die für sich stimmigsten (Be-)Deutungen zusammentragen und eigene Gedanken zu den Karten festhalten. Damit wächst mit der Zeit ein eigenes, ganz persönliches Standardwerk, bei dessen Erstellung man viel lernt. Zusätzlich dazu kann man auch ein Tarot-Tagebuch führen. Darin verzeichnet man alle seine Legungen, notiert sich die benutzen Legemuster und die gezogenen Karten und formuliert spontan alle Deutungen, die einem dazu in den Sinn kommen und die in der aktuellen Lebenssituation einen Sinn ergeben. In der Rückschau erkennt man dann häufig, wie unterschiedlich und treffend sich die Symbole des Tarots im Unbewussten zu Bildern formen, die zwar nur in ganz bestimmten Lebenslagen zum Tragen kommen, dann aber auch ganz besonders passend. Sind. Diese können dann als neue Varianten auch in den Tarot-Ordner aufgenommen werden. Außerdem kann man in seinem Tarot-Tagebuch eigene Bilder und Symbole malen, Ideen bildlich illustrieren, wilde Pfele und Unterstreichungen anbringen – schlicht: kreativ und spielerisch alles zum Thema Tarot unterbringen, was einem gerade in den Sinn kommt!

Wie werden die Karten gemischt?

    Es gibt zum Kartenmischen keine festgelegten Regeln, auch, wenn manche Bücher anderes behaupten. Wichtig ist, dass die Karten so gut durchgemischt werden, dass sie die Möglichkeit haben, die Ordnung, in die sie vor der letzten Legung gebracht wurden, vollständig aufzulösen und eine wirkliche Neu-Ordnung erreichen. Daher empfehle ich, den Kartenstoß mindestens fünf Mal nacheinander in der Hand zu mischen oder großflächig auf einer Tischplatte zu verteilen und wieder einzusammeln. Danach werden die Karten von der oberen Seite des Kartenstoßes abgehoben. Auch können die Karten aus einem verdeckt liegenden Fächer gezogen werden.

Für welche Zeiträume können die Karten befragt werden? Welche deuten auf einen bestimmten Zeitraum hin?

    Das hängt ganz davon ab, wie man die Frage an die Karten formuliert. Fragt man nach dem Gelingen des 14tägigen Sommerurlaubs ist klar, dass sich die Karten auf diesen kurzen Zeitraum beziehen. Fragt man hingegen nach den Veränderungen im Beruf oder in der Beziehung, können auch viel größere Zeitspannen durch eine Legung abgedeckt werden. Wichtig ist, dass man den Zeitraum, für den die Antwort Gültigkeit haben soll, schon präzise in der Fragestellung benennt, also zum Beispiel: „Wie verläuft meine Beziehung zu meinem Partner in den nächsten sechs Monaten?“ oder „Welche Entwicklungsmöglichkeiten ergeben sich im nächsten Jahr in meinem Beruf?“

    Dabei gibt es einige Karten, die einen Zeitaspekt in sich tragen. Zum Beispiel:

    • Acht Stäbe: sehr schnell oder sogar plötzlich eintretende Veränderungen
    • Der Wagen: ein Vorhaben, das (meist aus eigener Kraft) schnell und energisch vorangetrieben wird
    • Ritter der Schwerter: Person oder eigener Charakteranteil, der stürmisch voran prescht und schnelle Entwicklungen provoziert
    • Sieben Münzen: Entwicklungen, die noch etwas Zeit brauchen um zu reifen
    • Vier Schwerter: eine (notwendige) Phase der Regeneration und Stagnation
    • Der Gehängte: eine längere Phase des Stillstands und der Neuorientierung

    Auch aus vielen anderen Karten können Zeitaspekte gedeutet werden. Wichtig ist, seiner eigenen Intuition zu trauen, sich von den Bildern der Karten inspirieren zu lassen und sich nicht nur auf vorgefertigte Deutungsvorschläge zu verlassen. Trotz allem gilt: Zeitaspekte können nur in Bezug auf die gestellte Frage richtig gedeutet werden. Fragt man nach dem Verlauf des ersten Dates kann sich selbst der Gehängte durchaus nur auf die Entwicklungen innerhalb weniger Stunden beziehen.

Welche Legemuster eignen sich für Anfänger?

    Für den Anfang eignen sich kleine, maximal aus zwei oder drei Karten bestehende Legemuster sehr gut. Gerade Dreier-Legungen sind „Allrounder“, sie sich immer wieder den eigenen Bedürfnissen anpassen lassen und dabei einerseits noch relativ einfach zu überblicken und zu deuten sind, andererseits aber schon genug Komplexität aufweisen, um aussagekräftig zu sein. Beispiele für Legungen mit drei Karten:
    • Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft
    • Körper – Geist – Seele
    • Problem aus der Vergangenheit – Aktuelle Situation – Entwicklung in der Zukunft
    • Wer bin ich? – Was brauche ich? – Wie bekomme ich es?

    Weitere einfache Legemuster findet ihr hier .

Wie oft sollte man sich die Karten legen?

    Hierfür gibt es keine festen Regeln. Trotzdem wird es jedem Kartenleger schon einmal passiert sein, dass zu häufige Legungen zu einem bestimmten Thema ab einem bestimmten Punkt nur noch widersprüchliche Aussagen oder schlicht Unsinn produziert haben. Daher sollte man, wenn man vorhat, sich zu einem Thema erneut die Karten zu legen, immer abwarten, bis sich an der ursprünglichen Situation etwas geändert hat oder neue Entwicklungen stattgefunden haben. Egal ob dann die letzte Legung zwei Tage, zwei Wochen oder zwei Monate her ist: auf der Grundlage dieser Veränderung ist dann eine neue Legung sinnvoll und kann zur weiteren Klärung des Sachverhalts beitragen.

Zu welchen Themen sollte man die Karten nicht befragen?

    Als Faustregel gilt: Gesundheit, Finanzen und Rechtsfragen sollte man zumindest bei Legungen für andere Menschen außen vor lassen. Für diese Fragen gibt es Experten, die präzisere und korrektere Antworten geben können als die Karten. Zum Beispiel kann die Frage nach einer bestehenden Schwangerschaft durch einen gekauften Schwangerschaftstest besser und schneller beantworten werden als durch jede noch so gute Kartenlegung. Man sollte sich auch immer klar machen, dass eine Fehlinterpretation der Karten zu diesen Themen äußerst negative Entwicklungen für den Fragesteller bedeuten und rechtliche Konsequenzen für den Deuter nach sich ziehen können. Inwiefern man Fragen aus diesen Themenkreisen mit Hilfe der Karten für sich selber beantworten will, ist selbstverständlich jedem Kartenleger selbst überlassen.